Pantelleria ist ein kleiner, daumennagelgroßer Fleck mitten in der Straße von Sizilien, ca. 100 km südwestlich von Trapani und 70 km östlich von Tunesien.
Jeder, der Pantelleria besucht, ist von der rauen Schönheit und der unberührten, urwüchsigen Natur der Insel fasziniert. Gerade diese Rauheit ist es, die die Bewohner dieses Eilandes über die Jahrhunderte hinweg geprägt hat, ebenso wie auch die geografische Nähe zu Afrika. Noch heute ist der Einfluss beider Kulturen hier spürbar. Die Bewohner fühlen sich weder der einen noch der anderen Seite zugehörig.
Region
Sizilien
Insel
Pantelleria
spezialitäten von Pantelleria
Wein, Kapern, Feigen
„I Panteschi si sentono Panteschi“
erklärt Gabriele Lasagni mit Achselzucken, „es ist ein ganz besonderer Menschenschlag.“
Gabriele ist Geschäftsführer der Firma Bonomo & Giglio mit ihrer Marke La Nicchia. Als er vor zehn Jahren die Firma des Großvaters seiner Frau übernahm, hatte er keine Ahnung vom Kaperngeschäft, aber ein klares Ziel vor Augen: Den Wirtschaftskreislauf auf der Insel zu stärken und den Capperi di Pantelleria IGP wieder zu alter Größe zu verhelfen.
Die robusten Kapernsträucher hier profitieren sogar von den wüstenähnlichen Bedingungen, das einst vulkanische Gebiet und das desertische Klima wirken sich positiv auf den Geschmack und die Qualität der Kapern aus. Zusammen mit dem Vino Zibibbo oder auch Passito, dem für die Insel typischen, aromatischen Süßwein aus nahezu rosinierten Trauben, bilden sie die wirtschaftliche Basis Pantellerias. „Seit zwei, drei Jahren steht diese wieder auf einem soliden Fundament.“
Ein wenig Stolz schwingt in Gabrieles Stimme mit, als er uns vom Wiederaufschwung der Kapernproduktion erzählt, die er maßgeblich unterstützt hat. Dann, rückblickend, vom dramatischen Einbruch in den 80er Jahren und von den jahrelangen Bemühungen der italienischen Regierung, die Kapern aus Pantelleria mittels des schützenden Gütesiegels IGP wieder zurück in die Köpfe der Konsumenten zu bringen.
Über zwanzig Jahre waren die Felder hier mehr oder weniger verwaist, es fehlte die nachfolgende Generation der jungen Bauern, die Kapern gerieten fast in Vergessenheit. Auch die Flut an Billigkapern aus Algerien, Marokko und der Türkei forderte ihren Tribut, sie überschwemmten aufgrund niedriger Zölle den Markt und hoben den Wert dieser kostbaren Delikatesse aus den Angeln. Bis Gabriele kam und eine neue Firmenphilosophie etablierte, den Bauern die komplette Ernte samt Kapernäpfel abkaufte und Jahr für Jahr die Preise pro abgeliefertes Kilo Kapern erhöhte. Geschätzt gibt es hier ca. 400 kleinere und größere Kapernbauern, ein Teil davon liefert seinen Ertrag an die beiden Kapernproduzenten der Insel ab.
Die Firma Bonomo & Giglio, einer der beiden, ist allerdings mehr als nur das. Sie ist landwirtschaftlicher Betrieb mit eigenen Feldern, Erzeuger und Unternehmer der ersten Stunde und Wegbereiter für innovative Produkte, zum Beispiel durch die Entwicklung neuer Rezepturen und Ideen im angrenzenden laboratorio.