Die schwarze Rezeptkladde von Nonna Palmira war es, die Roberto Santopietro und seine Frau Margherita vor rund 40 Jahren in sich aufsogen, die den Anstoß gab für ihre kleine Produktion. Alles begann mit der Mostarda d’Uva, der Trauben-Nuss Konfitüre, die so gut zu den Käsen des Piemonts passt. Heute sind es 65 verschiedene Rezepturen, die teils von der Großmutter stammen, aber auch aus anderen Haushalten. Il Mongetto ist inzwischen eine Kooperative, die aus sieben Mitgliedern besteht.
Region
Piemont
Provinz
Alessandria
Gemeinde
Vignale Monferrato
Ursprünglich widmeten sich nur Roberto und sein Bruder Carlo der Landwirtschaft und Weiterverarbeitung, dazu gehört auch der Weinbau. Beide sind Quereinsteiger, eine Art kulinarische Hippies, die in Mailand geboren und aufgewachsen sind, sich aber stark zur Landwirtschaft und Gastronomie hingezogen fühlten. Als Carlo Petrini 1986 Slow Food im piemontesischen Bra gründete, war Roberto eines der ersten Mitglieder.
Dass die Wahl der Brüder auf Vignale im Basso Monferrato fiel, verdanken sie ihrer Mutter, die aus dem Nachbardorf stammt.
Die Eltern hatten von Mailand aus einen Hof dort gekauft. Die Region ist ein kleines Paradies, eine Kulturlandschaft, geprägt von Gärtnern und Winzern. Der eigene Hof und die Nachbarn liefern einen Teil des Gemüses und Trauben. Neben der Mostarda d’Uva und den Kirschpaprika, im Dialekt i pavrunìn, machte Il Mongetto auch die Bagna Cauda wieder populär und damit eine wertvolle Zutat, die Sardellen.
Alles kommt bei Mongetto aus Italien, mit einer Ausnahme. Die besten Sardellen, die es gibt, stammen aus dem Kantabrischen Meer vor der Nordküste Spaniens. Sardellen sind das aromatische Salz der Piemonteser. Mongetto füllt damit die Kirschpaprika, sie sind die Basis der Bagna Cauda, der milden Sardellensauce, sie würzen Cremes wie die Carciuga, das Bagnetto Rosso und die Kapernsauce.
Fisch und Salz waren Zutaten, die es im Piemont ursprünglich nicht gab, die aber lebensnotwendig und begehrt waren, insbesondere das Salz. Also handelten die Piemonteser mit Ligurien, versteckten auf dem Rückweg vom Meer allerdings das Salz unter dem Fisch, so dass sie die Salzsteuer umgehen konnten. So entstehen Spezialitäten.
Carlo Santopietro, Winzer und Gastgeber des Dré Castè, dem wunderschönen Agriturismo von Il Mongetto, ist sowohl Liebhaber der typischen Rebsorten, als auch Anhänger von Giacomo Bologna, der den Ausbau des Barbera in Barriquefässern im Piemont anstieß.
Carlo macht gastronomische Weine, die gut zum Essen der Region passen wie den Telegro, der feine Holznoten hat und den Rinderschmorbraten, den Arrosto Piemontese, begleitet, wie nur für ihn gemacht.
Die gehaltvollen Vorspeisen mit Käse sind würzige Partner für den Grignolino und der Rudifrà, ein Malvasia Frizzante mit nur 5,5% Vol., schließt auf heitere Art ein opulentes Piemonteser Menü ab, das nie zu enden scheint. Carlos Barbera sind Weine, mit denen man gern und angeregt einen Abend verbringt, langsam und in guten Gesprächen.
Wer den originalen Geschmack des Piemonts sucht, bei Mongetto wird er ihn finden. Auf dem Mongetto, dem Hügel, der der Kooperative den Namen gab, blickt man weit über das Basso Monferrato. Im Restaurant isst man viele eigene Produkte und authentische Rezepte des Piemont und trinkt Carlos Weine dazu.