Die Eroberung des Fruchtkosmos begann 1956 von Kortrijk aus, einem kleinen Städtchen in West-Flandern. Dort übernahm Andre Vandererfven ein Lebensmittelgeschäft. Als die schon ältere Ehefrau des ansässigen Apothekers ihn bat, ihr das Marmeladekochen abzunehmen und ihm ihr traditionelles Rezept übergab, begann eine Erfolgsgeschichte. Auf dieser Basis entwickelte er neue Rezepturen, die die Familie als Vandererfven Konfitüre extra erfolgreich verkaufte.
Sohn Thierry, gelernter Koch, übernahm im Alter von 20 das inzwischen zum Feinkostgeschäft entwickelte Familienunternehmen und begann mit dem Export der Konfitüren und Marmeladen. Allerdings sprach ihn sein dänischer Importeur nach kurzer Zeit darauf an, dass sich mit einem Namen wie Vandererfven keine Marke etablieren ließe. Da die Familie bevorzugt Beeren aus der nahen Umgebung kauft, ergab sich der Name Belberry, belgische Beeren.
Land
Belgien
Ort
Kortrijk
Auszeichnungen
HofLieferant der belgischen Königsfamilie
Zu königlichen Ehren kam der Obstspezialist dank Zeitungslektüre. Dort las Thierry Vandererfven, dass Königin Paola Zitrusmarmeladen liebt. Wundern muss man sich nicht darüber, denn sie ist eine geborene Prinzessin Ruffo di Calabria. Er kreierte acht verschiedene Sorten und schickte sie an den Hof. Sie gefielen ihr so gut, dass Belberry belgischer Hoflieferant wurde. Daher rühren die Titel Royal Marmelade und Royal Selection.
Durch die immer intensiver werdenden Kenntnisse über Obst und Gemüse wuchs das Repertoire um Fruchtsaucen, Obst- und Gemüseessige und fruchtig-pikante Käsebegleiter. Bei den exotischen Früchten achtet Thierry auf besonders aromatische Sorten wie Sevilla Orangen, Alphonso und Kamerun Mangos, sizilianische Blutorangen und wilde Zitronen aus Italien. Zu den Bauern unterhält die Firma langfristige Beziehungen und ist immer bereit für gute Qualität mehr zu zahlen.
Geerntet wird im besten Reifestadium und die Früchte, die nicht sofort verarbeitet werden, friert man in Belgien nach der Ankunft sofort ein. Die Zubereitungen enthalten alle nur wenig Zucker und sind frei von Konservierungsmitteln, dafür bestehen sie zu 55% aus reiner Frucht. Die Konfitüren werden in offenen Kesseln gekocht, allerdings nicht mehr so romantisch wie früher in kleinen Kupferkesseln à 12 Kilo Konfitüre, sondern inzwischen in größeren Bain-Maries à 180 kg. Die Mitarbeiter sucht Thierry so sorgfältig aus wie das Obst und Gemüse. Bevorzugt sind Patissiers, Köche, Bäcker und Chocolatiers, also Menschen, die eine Affinität zu gutem Essen und für Qualität haben.
Die Rezepte entwickelt Thierry selbst. Als gelernter Koch und Foodie, der im Geschäft seiner Eltern aufwuchs, hat er genügend Ideen und Geschmackserfahrungen. Anregungen holt er sich außerdem auf Reisen, in Restaurants und Feinkostgeschäften auf der ganzen Welt. Für die Liebhaber von komplexen Rezepten, in der die Säure und tiefe Fruchtigkeit von Obst eine wichtige Rolle spielt in der Kombination mit beispielsweise Röstnoten von Fisch und Fleisch, Desserts und dem Geschmack von Käse, sind diese Zubereitungen eine Offenbarung. Die königliche Leidenschaft für Zitrusmarmeladen teilt man auch gern, eine bürgerlich-aristokratische Solidarität.